Glühen, Normalisieren, Abschrecken und Anlassen von Stahlrohren

Glühen vonStahlrohrDas Erhitzen eines Stahlrohrs auf eine bestimmte Temperatur, das Halten dieser Temperatur für eine gewisse Zeit und das anschließende langsame Abkühlen wird als Glühen bezeichnet. Beim Glühen von Stahlrohren handelt es sich um ein Wärmebehandlungsverfahren, bei dem das Stahlrohr auf die Temperatur erhitzt wird, bei der ein Phasenübergang oder ein partieller Phasenübergang stattfindet, und anschließend nach der Wärmebehandlung langsam abgekühlt wird. Ziel des Glühens ist es, Gefügefehler zu beseitigen, die Struktur zu verbessern, die Zusammensetzung zu homogenisieren und das Korn zu verfeinern, die mechanischen Eigenschaften des Stahlrohrs zu verbessern und die Eigenspannungen zu reduzieren. Gleichzeitig kann es die Härte verringern, die Plastizität und Zähigkeit verbessern sowie die Zerspanbarkeit erhöhen. Daher dient das Glühen nicht nur der Beseitigung und Verbesserung von Gefügefehlern und Eigenspannungen aus dem vorherigen Prozess, sondern auch der Vorbereitung des Rohrs auf den nachfolgenden Prozess. Aus diesem Grund zählt das Glühen zur Wärmebehandlung von Halbzeugen und wird auch als Vorwärmebehandlung bezeichnet.

Normalisieren von Stahlrohren: Beim Normalisieren werden Stahlrohre über die kritische Temperatur erhitzt, sodass sie vollständig in gleichmäßigen Austenit umgewandelt werden. Anschließend werden sie an der Luft natürlich abgekühlt. Dadurch kann der netzartige Zementit in übereutektoiden Stahlrohren entfernt werden. Das Normalisieren verfeinert das Kristallgitter und verbessert die mechanischen Eigenschaften. Bei Bauteilen mit geringen Anforderungen ist das Normalisieren eine wirtschaftlichere Alternative zum Glühen.

Abschrecken von Stahlrohren: Beim Abschrecken wird das Stahlrohr über die kritische Temperatur erhitzt, eine Zeit lang warmgehalten und dann schnell in ein Abschreckmittel getaucht, um einen abrupten Temperaturabfall zu erzielen. Anschließend wird es mit einer Geschwindigkeit oberhalb der kritischen Abkühlgeschwindigkeit abgekühlt, um Martensit zu erhalten. Dies ist ein Verfahren zur Wärmebehandlung von unausgewogenem Gefüge. Durch Abschrecken können Festigkeit und Härte des Stahlrohrs erhöht, seine Plastizität jedoch verringert werden. Gängige Abschreckmittel sind Wasser, Öl, alkalisches Wasser, Salzlösungen usw.

Anlassen von Stahlrohren: Das Wiedererhitzen eines abgeschreckten Stahlrohrs auf eine bestimmte Temperatur und anschließende Abkühlung wird als Anlassen bezeichnet. Ziel ist es, die durch das Abschrecken entstandenen inneren Spannungen abzubauen, Härte und Sprödigkeit zu reduzieren und die gewünschten mechanischen Eigenschaften zu erzielen. Man unterscheidet drei Arten des Anlassens: Hochtemperatur-, Mitteltemperatur- und Tieftemperaturanlassen. Anlassen wird häufig in Kombination mit Abschrecken und Normalisieren angewendet.

(1) Härten und Anlassen: Die Wärmebehandlung mit anschließendem Hochtemperaturanlassen nach dem Härten wird als Härten und Anlassen bezeichnet. Hochtemperaturanlassen bedeutet Anlassen zwischen 500 und 650 °C. Durch Härten und Anlassen lassen sich die Eigenschaften und das Material des Stahlrohrs maßgeblich beeinflussen. Es weist eine gute Festigkeit, Plastizität und Zähigkeit sowie insgesamt gute mechanische Eigenschaften auf.
(2) Auslagerungsbehandlung: Um Größen- und Formveränderungen von Präzisionsmessgeräten, Formen und Bauteilen während des Langzeitgebrauchs zu eliminieren, wird das Werkstück nach dem Anlassen bei niedriger Temperatur (Anlasstemperatur 150–250 °C) vor der Endbearbeitung häufig auf 100–150 °C erwärmt und 5–20 Stunden lang gehalten. Diese Behandlung zur Stabilisierung der Qualität von Präzisionsteilen wird als Auslagerung bezeichnet. Die Auslagerungsbehandlung ist besonders wichtig bei Stahlrohren, die niedrigen Temperaturen oder dynamischer Belastung ausgesetzt sind, um Eigenspannungen abzubauen und die Struktur und Abmessungen der Stahlrohre zu stabilisieren.


Veröffentlichungsdatum: 21. Juni 2023

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