Kaltumformungsverfahren für Duplex-Edelstahlrohre

1. Die Streckgrenze von Duplex-Edelstahl ist doppelt so hoch wie die von austenitischem Edelstahl. Der Umformgrad sollte geringer sein als bei letzterem. Beim Kaltwalzen müssen geeignete Walzgeschwindigkeit und Vorschub gewählt werden, um ungleichmäßige Längswandstärken und den Walzwiderstand zu minimieren. Die Querschnittsverringerung von Stahlrohren beim Kaltziehen sollte nicht zu hoch sein.

2. Die Zwischenerweichung von Stahlrohren und die Wärmebehandlung der Fertigprodukte erfolgen in kontinuierlichen Rollenherdöfen (mit Wasservorhangkühlung am Auslass). Die Verwendung von elektrischer Kontaktheizung ist nicht zulässig. Letztere ermöglicht eine ungenaue Temperaturregelung, führt zu einer sehr schnellen Erwärmung und Überhitzung, wodurch die Ferritphasenanzahl den Standardwert überschreitet, insbesondere beim Walzen dünnwandiger Rohre. Bei ungenauer Temperaturregelung entstehen leicht bambusartige Wanddickenungleichmäßigkeiten, die jedoch gering sind (in der Regel nicht mehr als 0,1 mm). Bei elektrischer Kontaktheizung erhitzen sich die dünnwandigen Bereiche schnell, was zu lokaler Überhitzung, einem stark erhöhten Ferritanteil und sogar zur Bildung einphasiger, grobkörniger Ferritstrukturen führt. Dies verringert die Korrosionsbeständigkeit. Beim anschließenden Beizen kommt es an diesen Stellen zu lokaler Überbeize, wodurch das Stahlrohr unbrauchbar wird.

3. Die Lösungsglühung des fertigen Rohrs ist von entscheidender Bedeutung, nicht nur um die durch die Kaltumformung entstandenen Eigenspannungen zu beseitigen, sondern auch um das optimale Zweiphasenverhältnis und die Oberflächenqualität sicherzustellen. Während der Wärmebehandlung ist auf eine gleichmäßige Materialtemperatur und eine ausreichende Haltezeit zu achten, um übermäßige Eigenspannungen an der Stahlrohroberfläche aufgrund unzureichender Mischkristallbildung zu vermeiden, die in bestimmten Medien zu Spannungsrisskorrosion führen können.

4. Stahlrohre, die hauptsächlich zur Beständigkeit gegen Spannungsrisskorrosion eingesetzt werden, müssen im gebeizten Zustand geliefert werden und dürfen nicht geschliffen sein. Weisen die Stahlrohre kleine Risse, Falten oder andere Oberflächenfehler auf, die ein vollständiges Schleifen des Rohrs erfordern, müssen die geschliffenen Stahlrohre vor der Auslieferung erneut gebeizt werden. Die Tangentialspannung in den durch das Schleifen erzeugten Eigenspannungen ist die Hauptursache für Spannungsrisskorrosion.


Veröffentlichungsdatum: 17. Januar 2024

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