Behörden klassifizieren und kategorisieren Stahlsorten in vier Gruppen – Kohlenstoffstahl, legierter Stahl, Edelstahl und Werkzeugstahl. Woraus bestehen diese verschiedenen Stahlsorten und wofür werden sie verwendet?
Kohlenstoffstähle
Kohlenstoffstähle enthalten neben Kohlenstoff und Eisen nur Spuren anderer Elemente. Diese Stahlsorte ist die am weitesten verbreitete der vier Stahlsorten und macht 90 % der Stahlproduktion aus.
Kohlenstoffstahl wird je nach Kohlenstoffgehalt in drei Hauptuntergruppen eingeteilt: Niedrigkohlenstoffstähle/Baustähle (bis zu 0,3 % Kohlenstoff), Mittelkohlenstoffstähle (0,3–0,6 % Kohlenstoff) und Hochkohlenstoffstähle (mehr als 0,6 % Kohlenstoff).
Unternehmen stellen diese Stähle oft in großen Mengen her, da sie günstig herzustellen und stark genug sind, um im Großbau eingesetzt zu werden.
LEGIERUNGSSTÄBCHEN
Legierte Stähle entstehen durch die Zugabe weiterer Legierungselemente wie Nickel, Kupfer, Chrom und/oder Aluminium. Durch den Zusatz dieser Elemente werden die Festigkeit, Duktilität, Korrosionsbeständigkeit und Bearbeitbarkeit des Stahls verbessert.
EDELSTÄLLE
Edelstahl enthält 10-20% Chrom als Legierungselement sowie weitere Elemente wie Nickel, Silizium, Mangan und Kohlenstoff.
Diese Stähle weisen eine bemerkenswert hohe Korrosionsbeständigkeit auf und sind aufgrund ihrer erhöhten Witterungsbeständigkeit sicher für den Einsatz im Außenbau geeignet. Sie finden auch breite Anwendung in elektrischen Geräten. Edelstahl 304 beispielsweise ist aufgrund seiner Witterungsbeständigkeit und des Schutzes elektrischer Bauteile vor Beschädigungen sehr begehrt.
Während verschiedene Edelstahlsorten wie beispielsweise Edelstahl 304 im Bauwesen Anwendung finden, wird Edelstahl in den meisten Branchen aufgrund seiner hygienischen Eigenschaften eingesetzt. Diese Stähle sind weit verbreitet in Medizingeräten, Rohrleitungen, Schneidwerkzeugen und Lebensmittelverarbeitungsanlagen.
Werkzeugstähle
Werkzeugstähle eignen sich, wie der Name schon vermuten lässt, hervorragend für Schneid- und Bohrgeräte. Das Geheimnis liegt in den Legierungsbestandteilen Wolfram, Molybdän, Kobalt und Vanadium, die ihre Hitzebeständigkeit und Langlebigkeit erhöhen. Da sie auch bei starker Beanspruchung formstabil bleiben, sind sie das bevorzugte Material für die meisten Handwerkzeuge.
Veröffentlichungsdatum: 16. März 2022
